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"Pfarrverband Eupen Kettenis"
Glaubenswoche 2025 - 17. - 22.März - weitere INFO
Gedanken zum Evangelium des Sonntags
16.03.2025
Evangelium 2. Fastensonntag - Lk 9, 28b–36
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elíja; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah:
Als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auser- wählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.
Gedanken zum Evangelium:
Zuerst steigt Jesus mit drei seiner Jünger auf einen hohen Berg. Auf einen Berg zu steigen bedeutet, den Alltag hinter sich zu lassen und ein Gefühl der Freiheit wahrzunehmen. Die Seele öffnet sich – auch für das Göttliche – und kann dankbar die Schönheit der Schöpfung wahrnehmen. Der Berg hat auch immer etwas mit „Verbergen“ – „Verborgenheit“ zu tun. Diese Erfahrung der Stille und der unendlichen Weite dort oben zulassen und so einfach SEIN und eine Auszeit vom Alltag nehmen! Die Verklärung hoch oben auf dem Berg ist ein vorweggenommenes Auferstehungs-erlebnis. Auch hier – wie schon bei der Taufe Jesu – ist die Stimme zu hören, die spricht: „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ Diese Erfahrung will ihnen alle Zweifel nehmen und ihre Fragen beantworten, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Die Jünger gewinnen eine tiefgreifende Erkenntnis und müssen mit dieser Erfahrung wieder vom Berg hinabsteigen in ihren Alltag hinein und ihr Leben mit all seiner Not, Ungewissheit und Sorge bestreiten. Diese von ihnen geschaute Herrlichkeit, welche immer wieder ihre Herzen aufbrechen und ihnen und damit auch anderen leuchten kann, gibt ihnen die nötige Stärke, den begonnen Weg weiter zu gehen. Sie haben die Kraft gewonnen die Welt ein Stück zu verwandeln und erleuchten zu lassen durch die erlebte Botschaft: „Du bist ein geliebtes Kind Gottes.“
Der Hinweis: „Auf ihn sollt ihr hören“, wollen wir ebenfalls ganz bewusst in die Mitte setzen und nicht überhören. Hinhören, zuhören hat in der Heiligen Schrift immer eine ganz besondere Bedeutung. „Hört und ihr werdet leben“, so wendet sich Mose an sein Volk und im Matthäus-Evangelium heißt es: „Wer Ohren hat, der höre.“ So können wir in der Fastenzeit die Chance wahrnehmen, im lauten und uns oft überfordernden Alltag, uns Augenblicke der Stille zu schaffen, aus denen heraus wir wieder bewusst hören lernen auf die Ansprache unserer Mitmenschen und auf die Ansprache Gottes, die doch immer still in sanftem Säuseln unser Ohr und unsere Seele berührt. Nur so hören wir auch mit dem Herzen und nicht nur mit dem Verstand.
Lied: GL 448 – Herr, gib uns Mut zum Hören
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23.03.2025
Evangelium 3. Fastensonntag - Lk 13, 1–9
Zu jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen:
Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schilóach erschlagen wurden – meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!
Gedanken zum Evangelium:
Immer wieder, wenn Schicksalsschläge, Sorgen und Leid über die Menschen hereinbrechen, stellt sich die große Frage nach dem "Warum? Doch die Antwort bleibt für uns Menschen unerklärlich. „Jesus warnt davor, vorschnell zu urteilen: Gott greift nicht einfach ein, um die einen zu bestrafen, die anderen zu belohnen. Gott ist langmütig: Er hegt und düngt und hofft auf die Früchte, die wir in Zukunft hoffentlich tragen werden.“ (Messbuch 2025)
Im Evangelium wird deutlich, dass die Hinwendung zu Gott für alle der Weg zu Heil und Leben ist. Verdeutlicht wird dies im Gleichnis: Der Winzer, der in diesem Gleichnis eindeutig für Gott steht, ist nicht nur einer, der nicht straft, sondern einer, der alles tut, damit wirklich jeder Baum in seinem Garten Früchte trägt. „Anstatt den Baum gnadenlos auszureißen, setzt er darauf, diesen – ganz im Sinne Jesu – so zu stärken und seine Umgebung und den Boden so umzugestalten, dass doch noch Gutes wachsen kann.“ (Die Bibel Tag für Tag 2025) Wenn das alles nichts bringt, dann wird der Baum sein Leben als sinnlos beenden.
Und genau darum geht es Jesus: Welche Wege wollen wir gehen? Wege, die uns mit Gottes Liebe und Gnade erfüllen? Wege, die uns Frucht bringen lassen, indem wir diese Liebe weitergeben?
Lied: Für die Liebe – Berge