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"Pfarrverband Eupen Kettenis"
Gedanken zum Evangelium des Sonntags
08.06.2025 - Pfingsten
Evangelium Joh 14, 15–16.23b–26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Gedanken zum Evangelium:
Obwohl das Evangelium kurz und knapp ist – oder vielleicht gerade deshalb? – kommt das Verb „lieben“ vier Mal vor. Gebote zu halten ist die logische Konsequenz dieser Beziehung, die aus Liebe geschieht. Der Beistand, Gottes Geist, der bleibt, erinnert uns an diese Liebe und daran, aus dieser Liebe heraus zu leben und zu lieben. Gottes Geist ist die Dynamik, durch die wir im Miteinander die Anwesenheit und das Wirken Gottes – durch Menschen – spüren und erleben können.
Gottes Geist möchte uns die nötige Orientierung geben, indem er uns an Jesu Worte erinnert. Wir dürfen Vertrauen in seine Zusage haben, dass wir seinen Beistand spüren und aus einem inneren Frieden heraus leben. Wir haben die feste Zusage: „Du bist geliebt.“ So können wir größer denken und uns hinaus ins Leben wagen.
Wir sind eingeladen, auf Gottes Geist zu hören und uns von diesem Geist leiten zu lassen. Manchmal bedeutet das, Neues zu wagen, wenn es dem Leben, der Liebe und der Nachfolge Jesu dient.
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15.06.2025 - Dreifaltigkeitssonntag
Evangelium Joh 16, 12–15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen,
aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Gedanken zum Evangelium:
Unser Leben, so wie auch unser Glaube, verändert sich mit unseren Erfahrungen, durch unsere Beziehungen, durch das, was unser Leben ausmacht… Gottes Geist, der Beziehung ist, möchte uns leiten und weisen. Gottes Geist ist eine weisende Wahrheit, wenn wir dies erkennen, führt uns der Geist zu unserem wahren Selbst, zu demjenigen, zu derjenigen, wie Gott uns gedacht hat. Dann erkennen wir, es handelt sich um eine Wahrheit, die nichts mit Wissen zu tun hat. Sie entfaltet sich in Beziehung, in Liebe. Im Hohelied der Liebe heißt es zum Schluss: „Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“
Der Geist der Wahrheit, der uns den Weg weisen und uns Orientierung geben will, kennt viele Wege, um zu uns zu sprechen, aber es braucht Offenheit und ein hörendes Herz. „Der Herr beruft den Menschen explizit zu einem Bund der Liebe, damit er wahrhaft das werden kann, was er ist: Bild Gottes, ihm ähnlich in seiner Fähigkeit zu hören, anzunehmen, dem anderen Raum zu geben. Das Hören ist letztlich eine Dimension der Liebe.“ (Papst Franziskus)
Wenn die Worte Jesu nicht an der Oberfläche bleiben, wenn wir mit dem Ohr des Herzens hören, werden wir uns verwandeln, dann bricht das Reich Gottes aus und kann sich weiter ausdehnen, denn die stärkste Kraft ist die Liebe.
Anselm Grün drückt es in etwa so aus „… Der Geist führt uns zu unserem wahren Selbst. Wenn wir dieses Selbst erkennen, dann gibt es keinen Druck mehr, dann müssen wir uns nicht rechtfertigen oder etwas vorweisen, dann sind wir einfach, das ist die Verheißung. Dass der Geist uns einführt in alle Wahrheit, dass er uns das Geheimnis unseres Lebens aufzeigt und in diese innere Freiheit führt.,,“
(Impuls zum Evangelium „Der Geist ist bei uns“ – Youtube).
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